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des pflzischen Kurfrsten vollstndig besiegte. Obwohl Mansfelds Truppen noch ganz unversehrt waren, so wagte Friedrich doch nicht, sich in Prag zu verteidigen, sondern floh eiligst durch Schlesien und Bran-denbnrg, wo man dem Winterknige" keine Aufnahme gewhrte, nach Holland.
Jean Terclaes Graf zu Tilly, der Sohn eines kaiserlichen Kriegsrats, wurde auf einem Landgute bei Lttich geboren. Von seinen Eltern wurde er fr den geistlichen Stand bestimmt; aber er entschied sich fr das Kriegshandwerk. Er nahm zuerst bei den Spaniern in den Niederlanden, dann bei den Kaiserlichen Dienste. Seine ersten Lorbeern errang er im Kriege gegen die Aufstndischen in Ungarn an der Spitze eines auf eigene Kosten geworbenen Regiments. Nach Beendigung des Krieges in Ungarn trat er in den Dienst der Liga und des Herzogs von Bayern.
In dem wieder unterworfenen Bhmen brachte jetzt der Kaiser das Jus reformandi in Anwendung. Der Majesttsbrief wurde fr erloschen erklrt; die Anstifter des Aufstandes wurden hingerichtet, ihre Gter wurden eingezogen und versteigert oder zur Belohnung den Anhngern des Kaisers geschenkt. Viele Protestanten wanderten aus.
2. Der pflzische Krieg (1622). Wenngleich der gechtete Bhmenknig selbst den deutschen Boden verlassen und sich sogar die Union, von dem spanischen Feldherrn Spinola bedrngt, frmlich aufgelst hatte (1621), so traten doch fr ihn drei Vorkmpfer in die Schranken.
a) Der erste war Ernst von Mansfeld, der Sohn eines kaiserlichen Statthalters von Luxemburg. Im katholischen Glauben erzogen ging er, als ihm der Kaiser sein vterliches Erbgut vorenthielt, zu dessen Feinden und zu der Sache der Protestanten der. Er wandte zuerst den schrecklichen Grundsatz an, da der Krieg den Krieg ernhren msse. Tapser und verschlagen, dem abenteuerlichen Kriegsleben mit Leidenschaft ergeben und ein freigebiger Verteiler der Beute wurde er von seinen Soldaten schwrmerisch verehrt. Aber seine Weise, den Krieg zu führen, brachte zuerst jene Zuchtlosigkeit und Beutegier unter die Heere, welche diesen Krieg zu einem wahren Verwstungskriege machten. In seinem Lager erschien bald auch der flchtige Kurfürst Friedrich von der Pfalz.
b) Christian von Braunschweig, Administrator des Bistums Halber-stadt, ein tapferer, junger Sldnerfhrer voll Leichtsinn und bermut, aber ohne politische Berechnung, entschied sich fr die Sache des pfl-zischen Kurfrsten, weil er frchtete, der Kaiser knne ihm sein skulari-siertes Bistum nehmen. Er fhrte den Krieg in Mansfeldfcher Weise;
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Gelderpressungen, Raub und Verwstung machten seinen Namen im ganzen nordwestlichen Deutschland gefrchtet, e) Der Markgras Georg Friedrich von Baden-Durlach setzte, unzufrieden der die Auflsung der Union, den Krieg auf eigene Faust fort. Tilly wandte sich jetzt zuerst gegen Mansfeld, erlitt aber eine Niederlage (bei Wiesloch im jetzigen G.-H. Baden). Erst als er sich mit dem spanischen Heer unter Spinola verbunden hatte, gelang es ihm, den Markgrasen von Baden-Durlach bei Wimpfen (im G.-H. Hessen) vllig zu besiegen. Ebenso schlug er den Halberstdter Christian bei Hchst (im Rb. Wiesbaden) und machte durch diesen Sieg dem Kriege in der Pfalz ein Ende (1622). Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh jetzt der Kaiser auf einem Kurfrsten tage zu Regensburg (1623) dem Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur und belehnte den Kurfrsten von Sachsen mit den beiden Lausitz. Die bei der Eroberung Heidelbergs von den Kaiserlichen erbeutete Bibliothek wertvoller Handschriften schenkte er dem Papste.
3. Der niederschsische Krieg (1623). Christian von Halber-stadt, welcher ebenso wie Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war. rckte bald wieder der die deutsche Grenze nach Niedersachsen vor. Da er hier nicht, wie er es wnschte, eine Verbindung gegen den Kaiser zu stnde bringen konnte, so entschlo er sich wieder zum Rckzge nach Holland. Aber unterwegs berraschte ihn Tilly und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, da er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623).
2. Der dnische Krieg, 16251630.
1. Wallensteins erstes Auftreten. Durch die Siege Tillys wurde die Macht der Liga und des Kaisers so gehoben, da nicht nur die norddeutschen protestantischen Fürsten, sondern auch mehrere euro-pische Mchte das Wachstum der kaiserlichen Macht mit argwhnischen Augen betrachteten. Daher schlssen England, die Niederlande und Dnemark ein Bndnis im Haag, wonach sie gemeinschaftlich ein Heer gegen die Liga ins Feld stellten (1625.) Die Oberanfhrung des Heeres bernahm Christian Iv., König von Dnemark und Kreis-oberster des niederschsischen Kreises, um so bereitwilliger, weil er seinen Sohn in der Behauptung der besetzten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. Ernst von Mansfeld besorgte in England, Christian von Halberstadt in Frankreich die ntigen Werbungen. In dieser
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Wrttemberg bestellt war, in Franken den Aufstand der schlechtbewaffneten Rotten in zwei Treffen.
Aber in Thringen, wo der schwrmerische Mnz er das Landvolk aufwiegelte, erhob sich ein neuer Aufruhr der Bauern. Luther selbst, welcher anfangs mehrere Forderungen der Aufrhrer fr gerecht an-erkannt hatte, schrieb jetzt wider die ruberischen und mrderischen Bauern". Als sich der Aufstand auch in das Hessische verbreitete, zog der Landgraf Philipp von Hessen gegen die wilden Scharen und warf sie, von dem Kurfrsten Johann von Sachsen, dem Herzog Georg von Sachsen und dem Herzog von Braunschweig untersttzt, bis Frankenhausen (in Schwarzburg - Rudolstadt) zurck. Hier ver-schanzten sich die Bauern durch eine Wagenburg und zogen, einen Fahnenwagen in ihrer Mitte, in die Schlacht. Da es ihnen an schwerem Geschtz fehlte, so wurden sie leicht geschlagen. Mnzer selbst wurde gefangen und hingerichtet (1525). Die aufrhrerischen Bewegungen hatten fr die Entwicklung der Reformation die Folge, da Luther mit aller Macht das gesetzliche Ansehen der Fürsten zu sttzen suchte.
d) Von der Parteinahme der Landesherren hing nun wesentlich der Fortgang des Reformationswerkes ab. Im nrdlichen Deutschland erklrten sich fast alle Fürsten, insbesondere der Kurfürst Johann der Bestndige von Sachsen (reg. 1525 32), welcher seinem Bruder Friedrich dem Weisen in der Regierung gefolgt war,1 der Landgraf Philipp von Hessen und der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg (1539) fr die neue Lehre. Auch der Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat zu ihr der und verwandelte das Orbenslanb in ein weltliches Herzogtum (1525) unter polnischer Lehnshoheit. Ebenso nahmen die meisten freien Reichsstdte die lutherische Lehre an. Der Kaiser, der Herzog Georg von Sachsen und der Herzog von Bayern, so wie die geistlichen Kurfrsten blieben der katholischen Religion treu. In Wrttemberg wurde die Reformation
1 Friedrich f 1464.
Ernst Kurfürst t i486. (Begrnder der Ernestinischen Linie.)
Friedrich d. Weise Johann d. Bestndige t 1525. f 1532.
Johann Friedrich Johann Ernst d. Gromtige f 1554. f 1552.
Albert Herzog f 1500. (Begrnder der Albertinischen Linie.)
Georg f 1539. Heinrich d. Fromme t 1541.
Moritz, Kurs. August, Kurf, t 1553. t 1586.
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Oberrhein und in Bayern. Da aber der Krieg jetzt ohne rechten Plan gefhrt wurde, so artete er schlielich in eine bloe Verwstung und Plnderung aus. Endlich, als der schwedische General Knigsmark eben die Kleinseite von Prag eingenommen hatte, erscholl die langersehnte Botschaft des Friedens. So fand der Krieg in Prag, wo er seinen Anfang genmmen, auch seinen Abschlu. Bereits seit dem I. 1641 hatte man an dem Friedenswerke gearbeitet. Endlich wurde im I. 1648 zu Mnster, wo die Gesandten des Kaisers und der katholischen Stnde mit Frankreich, und zu Osnabrck, wo sie mit Schweden und den Pro-testanten unterhandelten, der Friede abgeschlossen.
Der Westflische Friede, 1648.
125. A. Die wichtigsten politischen Bestimmungen betreffen:
1. Aas Ausland.
a) Schweden erhielt Vorpommern nebst Rgen, das skularisierte Erzbistum Bremen, mit Ausschlu der freien Reichsstadt Bremen, als Herzogtum und das Bistum Verden (fpr. Fehrden) als Frstentum, die Stadt Wismar tm Mecklenburgischen und 5 Millionen Taler Kriegsentschdigung. Es gewann also feste Sttzpunkte im baltischen und deutschen Meere und beherrschte die Mndungen der Oder. Elbe und Weser; zugleich wurde es durch diese Erwerbungen Mitglied des deutschen Reichstages.
d) Frankreich bekam das sterreichische Elsa, die Festung Breisach und das Besatzungsrecht von Philippsburg (Gh. Baden). Die frher eroberten Stifter Metz, Toul und Verdun wurden jetzt frmlich abgetreten. Das deutsche Reich verzichtete vollstndig auf diese Gebiete, und Frank-reich wurde nicht Mitglied des deutschen Reichstages.
c) Die Unabhngigkeit der Schweiz vom deutschen Reiche und der vereinigten Niederlande von Spanien wurde anerkannt.
2. Gebietserweiterungen deutscher Fürsten.
a) Bayern behielt die Kurwrde und die Oberpfalz. Die Unter-pfalz wurde nebst einer achten Kurwrde dem Sohne Friedrichs V. von der Pfalz zurckgegeben.
b) Kursachsen behielt die beiden Lausitz.
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229
durch ein allgemeines Konzil. Aber die Protestanten verlangten ein freies Konzil deutscher Nation und weigerten sich, die 1545 nach Trient berufene Kirchenversammlung zu beschicken. Daher beschlo er, sie mit Gewalt zur Unterwerfung zu bringen. Luther erlebte den Krieg nicht mehr; er starb in seinem Geburtsorte Eisleben im Alter von 62 Jahren (1546). Schon rsteten beide Parteien. Der Kaiser lie die Schmal-kaldener die Feindseligkeiten zuerst erffnen, um gegen sie als Aufrhrer einschreiten zu knnen. Dann sprach er der Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen die Reichsacht aus. Zugleich gewann er den Herzog Moritz von Sachsen aus der Alber-tinischen Linie fr sich, indem er ihm die Bistmer Magdeburg und Halberstadt nebst der Kurwrde versprach. Die Verbndeten suchten dem noch nicht vllig gersteten Kaiser zuvorzukommen und sandten ihren Feldherrn Schrtlin v. Burtenbach an den Lech. Whrend die Schmalkaldener in Bayern den Krieg lssig fhrten, lie der Kaiser durch seinen Bruder Ferdinand und Moritz von Sachsen das Land des Kur-srsten Johann Friedrich besetzen. Dieser verlie daher, um sein Gebiet zu schtzen, das Hauptheer. Da auch der Landgraf Philipp, um sein Land besorgt, sich nach Hessen zurckzog, so wurden die sddeutschen Städte Augsburg, Nrnberg, Ulm u. a., welche auf feiten der Schmalkaldener gestanden hatten, mit leichter Mhe unterworfen (1546). Im Frhling des folgenden Jahres verlegte der Kaiser den Krieg nach Nord-Deutschland, um die beiden Hupter des Bundes zu demtigen. Der Kurfürst von Sachsen hatte zwar den grten Teil seiner Lnder seinem Nebenbuhler Moritz wieder entrissen; aber jetzt konnte er dem gemeinsamen Angriff seiner Gegner nicht widerstehen. Er zog sich vor dem kaiserlichen Heere, welches aus Bhmen heranrckte, der die Elbe zurck; indes die Kaiserlichen gingen bei Mhlberg durch eine Furt des Flusses und errangen auf der Lochauer Heide (Prot). Sachsen) einen vollstndigen Sieg (1547). Der Kurfürst selbst wurde gefangen, und bald ergab sich auch feine Feste Wittenberg. Er mute in der Wittenberger Kapitu-lation sein Land an Moritz abtreten. Die schsische Kurwrde ging somit von der Erneftinischen Linie an die Albertinische der; doch behielten die Sohne Johann Friedrichs die Herrschaften Eisenach, Weimar, Jena und Gotha, aus denen sich spter die kleineren schsischen Herzogtmer entwickelten. Jetzt bequemte sich auch Philipp von Hessen auf Zureden seines Schwiegersohnes Moritz zur Unterwerfung; er mute fufllig Abbitte tun und wurde in strengem Gewahrsam gehalten.
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zogen sich zurck, und auch Thurn gab die Belagerung auf, als er von einer Niederlage Mansfelds hrte. Ferdinand, aus der drohenden Gefahr glcklich befreit, eilte jetzt nach Frankfurt zur Kaiferwhl. Whrend er hier, einstimmig gewhlt, die Kaiferkrone gewann, verlor er die Krone von Bhmen. Friedrich V. von der Pfalz hatte nmlich auf den Rat seines Vertrauten Christian von Anhalt und seiner ehrgeizigen Ge-mahlin Elisabeth, einer Tochter des englischen Knigs Jakob I., die ihm angetragene Krone angenommen. Der jugendlich unerfahrene Fürst hoffte diese Krone durch den Beistand Englands, der Union und Bethlen Gabors behaupten zu knnen. Der Kaiser sah sich in dieser milichen Lage nach fremdem Beistande um. Er gewann insbesondere drei Bundes-genossen, a) Mit dem Herzoge Maximilian von Bayern, seinem Jugendfreunde, mit dem er zusammen zu Ingolstadt den Unterricht der Jesuiten genossen hatte, schlo er zu Mnchen einen Vertrag, wonach er fr die Untersttzung der Liga dem Herzoge die pflzische Kur zu bertragen und ihn durch pfandweise berlassung eines sterreichischen Erblandes fr die aufgewandten Kriegskosten bis zu deren Erstattung zu entschdigen versprach, b) Den Kurfrsten Johann Georg von Sachsen, welcher sich als Hauptvertreter der Augsburger Konfession betrachtete und das Aufkommen des pflzischen Kurfrsten und der cal-vinistischen Richtung ungern sah. bewog er durch die Aussicht auf die Erwerbung der beiden Lausitz, von Norden her in Bhmen einzufallen, c) Spanien erklrte sich bereit, von den Niederlanden und der Franche Comte aus den Kaiser zu untersttzen. Endlich erhielt Ferdinand auch von seinem Schwager, dem Könige Sigmund von Polen, einige Tausend Kosaken zur Besetzung der aufrhrerischen sterreichischen Landesteile. Selbst die Union wurde durch den Herzog Maximilian von Bayern zu einem Vertrage vermocht, wonach sie sich in die bhmische Angelegenheit nicht weiter zu mischen und nur die Pfalz zu schtzen versprach. So konnten jetzt Buquoi und Herzog Max von Bayern ihre ganze Kraft gegen Bhmen wenden. Hier hatte sich der neue König durch weichliche ppigkeit, durch Begnstigung der Reformierten und Einrich-tung des Gottesdienstes nach calvinistischer Weise verhat gemacht. Whrend der Kurfürst von Sachsen die Lausitz besetzt hielt, rckte Maxi-milian durch Ober- und Niedersterreich, wo er die Protestanten zur Huldigung des Kaisers zwang, in Bhmen ein. Am 8. November 1620 kam es bei Prag am Weien Berge zu einer Schlacht, in der Tilly, der Feldherr der Liga, das von Christan von Anhalt gefhrte Heer
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nicht entziehen zu drfen, zumal Eck seine Lehre schon in einer besonderen Schrift (Obelisci d. h. Randbemerkungen) angegriffen hatte. Die Unter-rebung, welcher auch Herzog Georg von Sachsen beiwohnte, hatte keinen Erfolg, obwohl Eck durch seine Kenntnis der Kirchenvter und sein fertiges Lateinsprechen einen groen Teil der Zuhrer fr sich gewann.
112. Bei dem Tode Maximilians I. bewarben sich der franzsische König Franz I. und der Beherrscher Spaniens, Karl I., Maximilians jugenblicher Enkel, um bte beutsche Krone. Der Kurfürst von Sachsen, welchem ein Teil der Whler bte Krone antrug, lehnte die Wahl ab. Lange schwankten die Kurfrsten zwischen den beiben Hauptbewerbern, welche es an Gelb zur Gewinnung der Stimmen nicht fehlen lieen; alle aber fhlten, ba man zur Abwenbmtg der brohenben Trkengefahr eines mchtigen Herrschers bebrse. Enblich erhielt Karl als Sprosse des deutschen Kaiserhauses dem Fremben gegenber den Vorzug und wrbe einstimmig zu Frankfurt gewhlt. Schon hatte
1 Maximilian I. 14931519,
Gem. Maria, Tochter Karls d. Khnen von Burgund | 1482.
Philipp I., K. von Castilien 15041506,
Gem. Johanna, Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien und der Jsabella v. Castilien.
Karl V., 15191556.1
Karl V. (I.),
König v. Spanien 15161556, Kaiser 15191556.
Ferdinand I.,
Erzherzog v. sterreich 1521, König von Ungarn und Bhmen 1526, Kaiser 15561564.
Philipp Ii., 1556-1598,
Erbe der spanisch-burgundischen Lande, seit 1581 König v. Portugal.
Don Carlos. Jsabella. Philipp Iii.
Maximilian Ii.. 15641576.
Ferdinand v. Tirol u. Vordersterreich.
Karl v. Steiermark.
Rudolf Ii., Matthias, Albrecht,
15761612. 16121619. Regent d. span. Niederl.,
Albrecht,
Ferdinand Ii., 16191637.
Gem. Jsabella v. Spanien.
Ferdinand Iii., 16371657.
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kam selbst in der Schlacht um. Im Besitze von Ungarn. Bhmen und Schlesien folgte ihm Karls Bruder Ferdinand von sterreich, dem als Gemahl von Ludwigs Schwester Anna die Nachfolge zugesichert war. Indes eine Partei in Ungarn, besonders der protestantische Teil des Adels, whlte den Woywoden von Siebenbrgen Johann Zapolya zum Könige. Freilich besiegte Ferdinand seinen Nebenbuhler, aber Zapolya verband sich jetzt mit Suleiman. Durch diese Verbindung verstrkt, er-neuerte der Sultan seine Angriffe, eroberte Ofen und drang bis auf den Semering vor Wien vor. Die Stadt, von dem Grafen von Salm verteidigt, leistete tapferen Widerstand (1529). Der Sultan zog ab, jedoch die Trkengefahr war damit nicht verschwunden. Deshalb sprach der Kaiser ans dem Reichstage zu Augsburg die Untersttzung des Reiches an; aber von den Protestanten konnte er bei der strengen Fas-sung des Reichstagsabschiedes keinen Beistand erwarten. Diese nahmen im Gegenteil, obwohl Luther selbst zur einmtigen Abwehr der Trken aufforderte, eine immer entschiedenere Stellung gegen den Kaiser ein. Schon gegen das Ende des Jahres 1530 versammelten sie sich zu Schmalkalden im Hessischen und schloffen ein Bndnis zur gemeinsamen Verteidigung ihres Glaubens, wenn einer von ihnen angriffen werden sollte. Der Kurfürst Johann von Sachsen, der Landgraf Philipp von Hessen, der Herzog von Braunschweig, der Fürst von Anhalt, der Graf von Mansseld sowie mehrere Städte unterzeichneten dieses Bndnis. Sie verabredeten auch mit Zapolya einen Einfall der Trken in Ungarn und traten sogar mit Frankreich und England in Verbindung. In dieser Verlegenheit mute der Kaiser nachgeben. Daher wurden auf dem Reichstage zu Nrnberg 1532 die frher gegen die Protestanten erlassenen Beschlsse zurckgenommen und bestimmt, keiner sollte bis zur Erffnung eines allgemeinen Konzils den andern des Glaubens oder irgend einer anderen Ursache wegen bedrngen". Der Religionsfriede machte nun auch die Protestanten zum Beistand gegen die Trken geneigt. In regem Wetteifer rsteten die protestantischen und katholischen Stnde ein gewaltiges Heer von 80000 Mann aus. Beim Herannahen desselben wich Suleiman, welcher eben einen neuen Angriff auf Deutschland unternommen hatte, zurck und gab alle seine Eroberungsplne auf. Die trkische Mittelmeerflotte wurde von Andreas Doria in Schach gehalten. Trotzdem konnte Ferdinand nicht zum ruhigen Besitze Ungarns gelangen; % selbst nach Zapolyas Tode behauptete er, da die Ungarn dessen Sohn zum Könige whlten, nur einen kleinen Teil des Landes.
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%
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vor und zwang seinen Gegner zum Frieden von Crespy (Depart. Aisne), in dem Franz auf Mailand. Neapel und die burgundischen Erb-lande Frauche (Somte, Artois und Flandern Verzicht leistete, dagegen das Herzogtum Burgund behielt. Beide Gegner gelobten sich fortan Beistand gegen die Trken und zur Aufrechterhaltung des katholischen Glaubens, 1544. Das erworbene Mailand sah Karl nicht als Gebiet des deutschen Reiches, sondern als ein Besitztum des Hauses Habsburg an und vererbte es spter auf seinen Sohn Philipp. So ging Mailand fr das deutsche Reich verloren.
3. Pom Beginne des schmatkaldischen Krieges bis zum Cnde der Regierung Karls V., 15461556.
114. Whrend der Kaiser in die auerdeutschen Verhltnisse verwickelt war. nahm in Deutschland die Reformation ihren Fortgang. Der fchmalkaldische Bund erhielt immer mehr Mitglieder und gab sich durch die Wahl zweier Oberhupter, des Landgrafen Philipp von Hessen und des Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen (reg. 153247), eine fr den Kriegsfall berechnete Einrichtung. Indes trat doch nach dem Nrnberger Religionsfrieden eine vierzehnjhrige Ruhe ein, welche nur durch den Wiedertufer-Aufruhr in Mnster (153435) auf kurze Zeit gestrt wurde.
Die wiedertuferische Lehre halte sich durch Anhnger Mnzers nach Emden und von da nach Holland verbreitet. Von Holland kamen die Wiedertufer Jan Matths, ein Bcker aus Hartem, und Jan Bokel-ion, ein Schneider und spter Schenkwirt aus Leyden, nach Mnster, wo bereits der Tuchhndler Knipperdolling und der lutherisch gesinnte Prediger Roth mann eine feindselige Stellung gegen die bischfliche Regie-rung einnahmen. Schon besaen die Lutherischen alle Kirchen der Stadt mit Ausnahme des Domes. Als sich nun Rothmann mit den Wieder-tufern verband, wurden diese die Herren in der Stadt und zwangen den Bischof (Franz von Waldeck) zur Flucht. Sie ernannten zwlf lteste und fhrten eine allgemeine Gtergemeinschaft ein (1534). Nachdem Matths bei einem Ausfall gegen die Bischflichen umgekommen, erniedrigte Jan von Leiden" den bisherigen Brgermeister Knipperdolling zum Scharfrichter und ernannte sich selbst zum Könige des neuen Zwn. Erst als der Bischof von Philipp von Hessen sowie von Kln und Cleve Hilfe erhielt, gelang die Einnahme der Stadt. Rothmann kam beim Kampfe in den Straen um (1535). Der König Johann, sein Kanzler Krechting und Knipperdolling wurden hingerichtet.
1. Der fchmalkaldische Krieg (15461547). Der Kaiser hoffte eine dauernde Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien
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Donauwrth eine katholische Prozession von den Protestanten gestrt wurde, erhoben die Katholiken der diese Unbill Klage beim Kaiser. Dieser be-anstragte den Herzog Maximilian von Bayern mit der Beilegung des Streites, welcher, da ein gtlicher Ausgleich der Sache milang, die Reichs-acht an der Stadt vollstrecken lie. Die Erstarkung der katholischen Partei veranlate die Protestanten zum Abschlu eines Schutzbndnisses.
Die Union (1608) und die Liga (1609). Da der lutherische Kurfürst von Sachsen sich weigerte, an die Spitze eines Bundes gegen den Kaiser zu treten, so bernahm der calvinistische Kurfürst Friedrich Iv. von der Pfalz die Oberleitung. Diese Union wurde zu Auhausen in Schwaben zur gemeinsamen Verteidigung gegen einen Angriff geschlossen (1608). Im Frieden solle der Kurfürst von der Pfalz die Oberanfhrung haben, im Kriege aber derjenige Fürst, dessen Land gerade am meisten bedroht sei. Im ganzen traten dem Bunde nur wenige, vorzugsweise calvinistische Fürsten und Städte des sdwestlichen Deutschland bei; auer dem Kurfrsten von der Pfalz und dem Fürsten Christian von Anhalt waren die Markgrafen von Brandenburg-Ausbach, die Städte Straburg, Nrnberg und einige andere Städte Glieder des Bundes.
Als Gegenbund gegen die Union grndete der Herzog Maximi-lian von Bayern 1609 zu Mnchen die katholische Liga, zu der auer Bayern die drei geistlichen Kurfrsten, die meisten sddeutschen Bischfe und der Erzherzog Ferdinand von Steiermark, der nachherige Kaiser, gehrten. Der ausgesprochene Zweck des Bundes war die Ver-teidiguug der katholischen Religion. Die Liga war insoweit zweckmiger eingerichtet als die Union, als die Oberleitung sowohl im Frieden als im Kriege dem Herzog von Bayern bertragen wurde. In den beiden Bndnissen standen sich die ltere (Pfalz) und jngere (Bayern) Linie des Hauses Wittelsbach gegenber.
Die beiden Parteien griffen bald in dem jlich-cleveschen Erbfolge-streit und in den bhmischen Unruhen ttig ein.
a) Der jlich-clevesche Erbfolgestreit, 16091614 (1666). Im Jahre 1609 starb der kinderlose Herzog Johann Wilhelm von Jlich, Cleve und Berg (am Niederrhein in den Reg.-Bez. Dsseldorf und Arnsberg), dem auch die westflische Mark (Hauptstadt Hamm) und das Ravensbergische (Hauptstadt Bielefeld) gehrte. Da Kaiser Karl V. die weibliche Erbfolge in dem jlichschen Herzogshause besttigt hatte, so erhoben besonders zwei Fürsten, welche von den Schwestern des
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 17
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_von_Bayern Maximilian Friedrich_Iv Friedrich Christian_von_Anhalt Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Johann_Wilhelm_von_Jlich Johann Wilhelm Cleve Karl_V. Karl_V.